Walderholung

Fleischerberg 21
Bei einem Bummel durch Hohndorf darf ein Abstecher zur „Walderholung“ nicht fehlen.
Sie liegt am Rande des 112 Hektar großen Buchwaldes, der von der ehemaligen Garnstraße durchquert wird. Dieser alte Straßenzug, auch Waldenburger Straße oder Kalkstraße genannt, führte zwischen Gersdorf und Bernsdorf nach Norden und gabelte sich später in Richtung Hohenstein bzw. Rüsdorf-Waldenburg.
Infolge der ausgezeichneten Lage auf der Höhe des Buchwaldes sind reizvolle Spaziergänge über den Schlängelweg und Rödlitztal und Höhenwanderungen auf der Garnstraße zum Promnitzer, nach Neuschönburg oder Heinrichsort möglich.

  • 1915

    In alten Archivakten können wir nachlesen, dass am 24. April 1915 eine Zeichnung zum Bau einer Unterkunftshalle für den Verein für naturgemäße Lebens- und Heilweise in Hohndorf auf dem Flurstück 340 a zur Prüfung und Begutachtung überreicht und im Genehmigung dieses Baues gebeten wurde.
    Dies war die Geburtsstunde der heutigen „Walderholung“.

  • 1916

    Ein Jahr später, am 20. April 1916 ersuchte Gustav Zimmermann aus Hohndorf die Königliche Amtshauptmannschaft die kurz vor Kriegsausbruch 1914 gebaute Unterkunftshalle massiv bauen zu dürfen.
    Der Unterkunftsraum sollte derart ausgeführt werden, dass im vorderen Raum Erfrischungen abgegeben werden und im 5 m langen und 3,5 m breiten Raum Personen Unterkunft finden.

  • 1920

    Im Mai 1920 erfolgte ein weiterer Anbau, der als Musikhalle diente. Im angrenzenden „Naherholungsgebiet“ gab es gut ausgestattete Spielplätze für Kinder, auch eine Roll- und Rodelbahn. Schrebergärten und die parkähnliche Anlage lud die Erwachsenen zum „Luft-, Licht- und Sonnenbaden“ ein.
    Die sonntäglichen Besucher erwartete beim Hohndorfer Naturheilverein und beim Wirt der Walderholung ein reichhaltiges Gesundheits- und Kulturprogramm.

    Verschiedene ungünstige Umstände zwangen den Verein zur Auflösung und das Anwesen „Walderholung“ ging in Privatbesitz von Otto Moßdorf über.
    Die schwierige wirtschaftliche Situation wirkte ungelegen auf die Weiterentwicklung der „Walderholung“ aus.

  • 1937
    Im Jahr 1937/1938 erfolgte der Besitzübergang an Kaufmann Bernhard Otto aus Zwickau, der die Unterkunftshalle zu einer Gaststätte ausbaute und für die Allgemeinheit wieder zugänglich machte.
  • 1939
    Infolge Kriegsausbruch im Jahr 1939 ist die Gaststätte „Walderholung“ leider nicht zu ihrer versprochenen Blüte gekommen. Mehrere Pächter versuchten ihr Glück, das Objekt zu bewirtschaften.
  • 1970

    In den 1970er bis 1990er Jahren wurde das Gelände vom Volkeigenen Strumpfkominat „Esda“ Thalheim als Ferienheim genutzt.

  • 1996
    Am 22. März 1996 wurde das gesamte Anwesen vor Notaren der Stadt Zwickau von Treuhand Liegenschaftsgesellschaft bmH an Herrn Hartmann veräußert.
  • 1998
    Die Tage, an denen Spaziergänger an der Hohndorfer Gaststätte „Walderholung“ mit fragwürdiger Mine vorbeischlendern mussten, waren gezählt.
    Bauarbeiter waren dabei seit Ostern 1998 das Objekt wieder auf Vordermann zu bringen. Das Gebäude war auf allen Etagen stark sanierungsbedürftig. An den Fußböden nagte der Zahn der Zeit genauso, wie an der gesamten Bausubstanz. Zusätzliche Räume sollten entstehen, weil die „Walderholung“ spätestens im Frühjahr 1999 nicht ausschließlich als Ausflugsgaststätte, sondern auch als Pension wiedereröffnet werden sollte. Vorerst 6 bis 8 Zimmer sollten den Gästen angeboten werden. In der Gaststube selber sollte sich nicht viel verändern. Die gemütlichen Eckbänke von damals sollten traditionell erhalten bleiben.
  • 1999
    Die Pächter Tilo und Cornelia Bondzio luden am 20. März 1999 zur Neueröffnung ein. Das Grundhaft in Millionen-Mark-Höhe sanierte Haus, verfügte über 200 Sitzplätze, Saal und Wintergarten inbegriffen. Sieben Mitarbeiter kümmerten sich um die Gaststätten- und Hotelbesucher. Tilo Bondzio machte es sich zum Ziel, seinen Gästen sieben Tage die Woche internationale Küche mit ganz besonderem Service anzubieten.
  • 2007
    2007 verließen die Pächter die Gaststätte und es erfolgte der Verkauf an den Hotelier Matthias Hertel aus Niederwürschnitz. Mit der neuen Pächterin Yvette Preiß sollte die Traditionsgaststätte weitergeführt werden. Aus persönlichen Gründen verkaufte er es später an den privaten Hohndorfer Investor Hans-Rüdiger School.

    Widrige Umweltbedingungen, Trockenheit, Borkenkäferbefall, unkalkulierbare Wetterphänomene usw. hatten dazu geführt, dass der Baumbestand auf dem Gelände der Walderholung durch Wind, Schneebruch usw. umgefallen sind. Nahezu alle Bäume waren durch Borkenkäferbefall erkrankt und mussten 2022 beseitigt werden.

    Das Ansinnen des neuen Besitzers ist, das Gelände als Aus-und Weiterbildungszentrum für sein Unternehmen Saxony-International School-Carl Hahn gGmbH, GGB Gesellschaft zur ganzheitlichen Bildung Sachsen gGmbH und anderer Unternehmen der Region zu nutzen. Spezielle Weiterbildungen für Lehrer und Erzieher sowie Projekttage für Schüler und Kindergärten sind auch perspektivisch geplant.

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