Am 23. Juni 1900 begutachtet der Bau- und Straßenausschuss das Röger’sche Grundstück , welches am Kalich’schen Wege gelegen ist.
Da es keine Bedenken gab, wurde der Gerdorfer Interessent Ernst Paul Seidel aufgefordert, bis zum 4. Juli 1900 seine Zeichnungen für den projektierten Wohnhausneubau Bäckerei beizubringen.
Einen Monat später war der Bau genehmigt und am 27. August stellte der Bauherr Antrag für den Konditoreibetrieb mit Kaffeeausschank. Die Gewerbeanmeldung erfolgte im Januar und April 1901.
Nächster Betreiber war Friedrich Otto Engel, welcher das Cafe unter seinem Namen bewirtet. Dieses Haus ist ein typischer Vertreter, wie mehrfach Anmeldungen von Gewerbe zur gleichen Zeit unter einem Dach betrieben wurden.
Engel meldete einen Handel mit Fleisch- und Wurstwaren im Jahre 1904, Ernestine Riedel handelt mit Fischwaren (1904),
Erwin Richard Schettler geht einer Mineralwasserfabrikation (1905) nach und Martha Friedrich übt ab Oktober 1910 den Handel mit Kleiderstoffresten aus.
Ihm folgt ab 1925 der wohl bekannteste Betreiber des Kaffee Germania, später Ratskeller – Karl Voigt. Noch im selben Jahr lässt er die angebaute Veranda zur Weindiele umgestalten. Durch die Atmosphäre verschiedener Gasträume, markantem Kachelofen und elektrischem Musikwerk der Firma „Hupfeld“ nutzten selbst die Gäste des „Weißen Lammes“ die Tanzpausen, um es sich im Ratskeller gemütlich zu machen.
1989 fanden anlässlich des 150-jährigen Schul- und Heimatfestes Ausstellungen des Aquarienvereins und zur Schul- und Heimatgeschichte statt.
Hier wohnte auch der bekannte Zitherspieler Hans Eder. Um das Jahr 2000 war lediglich noch eine Wohnung vermietet.