Der Vierseithof des Fankhänelgutes gehört zu den 18 ältesten und schönsten bäuerlichen Anlagen in Hohndorf.
Der erste namentlich bekannte Besitzer aus dem Jahr 1493 hieß Sigil Pul.
Die Güter wechselten mehrfach die Eigentümer. 1855 kommt Friedrich Fankhänel von Mülsen St. Niclas nach Hohndorf und kauft das Gut von Traugott Illing.
Seitdem wird der Vierseithof in der fünften Generation von der Familie Fankhänel bewirtschaftet.
Etwas unterhalb der Hauptstraße leuchten die drei hellen Fachwerkgebäude. In den letzten Jahren konnte der aufmerksame Betrachter Veränderungen und Erneuerungen beobachten. Mit viel Eigeninitiative hat Thomas Fankhänel den südlich gelegenen Stall zu seinem Wohnhaus mit einer Mietwohnung umgebaut. Das alte Wohnstallhaus auf der Westseite dient seit alters als Wohnung. Der südliche Teil davon war ursprünglich ein Umgebinde Haus. Bauliche Besonderheiten finden sich hofseitig an der nördlichen Scheune.
Ein kunstvoll gestalteter Laubengang ziert das Gebäude. Diese Seitenoberlauben, die wie Galerien mittelalterlicher Burgen anmuten,
bildeten den einzigen Zugang zu den anstoßenden Speicherräumen. Solche Vorlauben waren Wetterschutz, Trockenraum für Wäsche und Feldfrüchte. Sie waren aber zugleich auch
Repräsentationsobjekte bäuerlichen Selbstbewusstseins. Eine ehemals innen liegende Bogentür im Erdgeschoss wurde im Jahre 2015
nach außen verlegt und hat vielleicht das älteste steinerne Türgewände von Hohndorf.
Seit 2010 lädt die Familie Fankhänel punktuell zum Hofkaffee ein.
Ute Fankhänel hat die Tradition des bäuerlichen Kuchenbackens aufgegriffen und bewirtet mit ihrem Ehemann und ihren Kindern die Gäste.
An solchen Tagen ist der schöne Innenhof für alle Gäste zu besichtigen.
Und was ist aus der Landwirtschaft der ehemals 16,6 ha großen Nutzfläche geworden? Ein Teil der Felder wird von einem Verwandten in Bräunsdorf bewirtschaftet. Die Zwillingsschwester von Thomas Fankhänel nutzt das Wiesengrundstück in der Senke rechts vom Feldweg für Alpakazucht. Auf der Wiese um das Gut herum sehen wir grasende Schafe, auch mal ein Kalb, die sich am Teich tummeln.
Am 21. Februar 1872 wurde mit 5 gegen 2 Stimmen auf Antrag des Gutsbesitzers Christ. Friedrich Fankhänel beschlossen, den sogenannten Gemeindeteich, an dessen Garten gelegen, zu verkaufen. Es wurde aber festgelegt, daß dieser Teich für ewige Zeiten Teich bleiben muß. Außerdem wurde entschieden, daß das zugeführte Wasser in keiner Weise dem Teich zu entziehen ist. Die Gemeinde behält das Recht, für alle kommunalen Zwecke den Bedarf aus diesem Teich zu decken. Das Grundstück wird zu Michaelis 1873 dem Käufer übergeben. Die Karpfen aus dem „Fankhänelteich“ werden im Herbst als Leckerbissen in Gaststätten angeboten.