„Betreffs Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr für Hohndorf fanden sich am Abend heutigen Tages durch vorhergegangener Circulation einer Einladung ca. 35 Mann ein.“
Am 2. März 1885 konnten die Kameraden die abprotzbare, vierrädrige Handdruckspritze in Empfang nehmen. Zu diesem denkwürdigen Ereignis, dem sich ein „allgemeiner Commers“ im Gasthaus des Kameraden Schulze („Gasthaus zum Bergmannsgruß“, jetzt „Gasthaus Than“ Rödlitzer Straße) anschloss, wurden auch die Vorstände der freiwilligen Feuerwehren Lugau und Rödlitz eingeladen.
Die Wehr konnte seit ihrer Gründung mit einer sehr guten Unterstützung seitens des Gemeinde-Vorstands rechnen. Die Beschaffung von Ausrüstungsgegenständen oder Uniformen, Feuerlöschgeräten, wie die Abprotzspritze oder andere notwendige Requisiten, wie es im damaligen Sprachgebrauch üblich war. Um die Schlagkraft der Wehr weiter voran zu treiben, arbeiteten die Räte des Gemeinde-Vorstands am Aufbau einer Hochdruck-Wasserleitung verbunden mit der Ausstattung von 77 Hydranten hin. Diese konnte am 16. März des Jahres 1911 mit einer Wasserwerksweihe in Betrieb genommen werden.
Eine weitere Anschaffung der Freiwilligen Feuerwehr zu Hohndorf war im Jahre 1911 eine mechanische Schiebeleiter der Firma C.A. Schöne aus Dresden. Diese unterstützte den Einsatz von den herkömmlichen Hakenleitern und mehrteiligen Steckleitern auf, für damalige Verhältnisse, revolutionäre Weise.
Die Kosten hierfür beliefen sich auf 875,00 Mark, abzüglich des Zuschusses der königlich-sächsischen Brandversicherungskammer in Höhe von 550,00 Mark, ergab dies eine Belastung von 325,00 Reichsmark für den Gemeindehaushalt.
14. August 1927 - Endlich war der lang ersehnte Tag der Einweihung der neuen Feuerwache da.
Von zwei Uhr nachmittags an rückten, zum Teil mit klingendem Spiel die Wehren aus Oelsnitz, Gersdorf, Bernsdorf, Heinrichsort, Lichtenstein-Callnberg und Rödlitz an.
Die Feier musste durch aufkommenden Regen in der Gerätehalle stattfinden. Aber das tat der Stimmung keinen Abbruch. Auch die Ortsvereine hatten sich fast vollzählig versammelt.
Nach einem schneidigen Marsch der Bernsdorfer Feuerwehrkapelle sang der Volkschor das Weihelied unter der Leitung von Herrn Lehrer Kraft-Oelsnitz.
Bürgermeister Schuster begrüßte nun die Festteilnehmer, besonders den Vertreter der Amtshauptmannschaft, Herrn Regierungsrat Dr. Haupt, den Vertreter des Bezirkes, Herrn Bezirksamtmann Kuhn, Herrn Bürgermeister Scheunemann- Gersdorf und stellv. Bürgermeister Junghanns-Rödlitz. Er hob die vorrausschauende Arbeit des Gemeinderates und der Wehr hervor, welches diesen Bau möglich machte. Er dankte allen Beteiligten, hob aber die sehr gute Arbeit von Herrn B.D.A Beckert aus Lichtenstein-C. hervor, der schon mehrere Bauten in Hohndorf ausgeführt hatte.
Mit dem Wunsch, dass sich die Feuerwehr Hohndorf aufopferungsvoll in den Dienst der Gemeinde stellen möge, übergab er die Schlüssel an Herrn Branddirektor Illing.
Dieser dankte dem Gemeindeverordneten-kollegium für die sehr notwendige Schaffung der neuen Wache. Besonders begrüßt die Wehr die Möglichkeit einer ordnungsgemäßen Ausbildung auf dem modernen Übungsplatz. Die Wehr werde wie bisher frei von politischen Einflüssen bleiben, ob sie nun von links oder von rechts kommen sollten. Er schloß mit dem alten Feuerwehrspruch:
Im Jahre 1936 erhielt die Feuerwehr ein neues Löschfahrzeug „Stutz“, als erstes motorbetriebenes Fahrzeug und es wurde die erste Motorspritze vom Typ „Sieger“ in Betrieb genommen.